Die Kinder des Sisyfos. Roman-Tetralogie / Winterdämmerung

Die Kinder des Sysifos. Zeitroman

  • Erscheinungsdatum: 05.07.2008
  • Buch
  • 621 Seiten
  • 21 x 13 cm
  • ISBN 978-3-937717-27-2
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Beschreibung


Der vierte und letzte Band des 68er-Epos "Die Kinder des Sisyfos", setzt sich fort in den achtziger Jahren: Der Betriebsrat Manfred Anklam wechselt auf die Seite der Unternehmensleitung und besetzt dann trotzdem mit seinen Kollegen die Villa Hügel der Krupp-Familie. Der berufslose Viktor Bliss kämpft gegen seine Feuerverletzungen und gegen seine Partei, der Journalist Armin Kolenda erlebt das schreckliche Verbrechen eines Freundes. Seine Liebe zu dessen Freundin Lisa rettet die beiden völlig verstörten Menschen. Lena Bliss und Malina Stotz machen ernst mit ihrer Befreiung, verlassen ihre Männer und spielen ihr eigenes Leben.
Schöfer erzählt, wie die persönlichen Schicksale seiner Hauptpersonen verflochten sind in die sozialen Großereignisse des Jahrzehnts - in den Widerstand gegen die Startbahn-West in Frankfurt, die Raketenstationierung, gegen die Schließung des Stahlwerkes in Rheinhausen. Die überraschend aus den USA auftauchende Ann zeigt mit ihrem Elan und ihrem frischen Blick auf die gesellschaftlichen Vorgänge in Deutschland ihrem Großvater Bliss, dass die Kämpfe für eine humanere Gesellschaft sich auch in anderer Form fortsetzen können. In seinem witzig-rührenden Schlusskapitel führt Schöfer seine Hauptpersonen in der Silvesternacht 1989 zu einer privaten Party zusammen, während am Brandenburger Tor die große gesamtdeutsche Party gefeiert wird. Kritiker haben Schöfers Werk mit Uwe Johnsons "Jahrestage" und Peter Weiss' "Ästhetik des Widerstands" verglichen. Schöfer ist ein fulminanter Abschluss seiner Tetralogie gelungen. "Winterdämmerung" ist ein bewegender Roman, der, ebenso wie die anderen Bände, auch sehr gut als einzelnes Buch gelesen werden kann.

Auch als E-Book auf allen gängigen Plattformen verfügbar.

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Erasmus Schöfer


Erasmus Schöfer
© Privatbesitz

Erasmus Schöfer, 1931 bei Berlin geboren und dort aufgewachsen, hat später in Freiburg, München, Neuss, in Paris und auf den Inseln Patmos und Ithaka und zuletzt bis zu seinem Tod am 7. Juni 2022 in Köln als freier Schriftsteller gelebt. Er arbeitete mehrere Jahre in Berliner und Kölner Fabriken, promovierte in Bonn in Sprachwissenschaft und Philosophie, war einer der Gründer und Vorsitzender des ›Werkkreis Literatur der Arbeitswelt‹, Mitinitiator und Autor des ›Industrietheater Der Wahre Anton‹ und Mitarbeiter im Bundesvorstand des Deutschen Schriftstellerverbandes (VS). Er ist seit 1980 Mitglied des Deutschen P.E.N.-Zentrums. Seine zahlreichen literarischen und publizistischen Arbeiten sind in Theatern, Rundfunkanstalten, Verlagen, Zeitschriften und Zeitungen veröffentlicht worden.

Pressestimmen


Meine Absicht war, eine höhere Wahrheit erscheinen zu lassen, über eine Zeit, die Historiker und Wissenschaftler auf ihre Weise darstellen. Eine solche poetische Wahrheit soll es Lesern ermöglichen, die Handelnden jener Zeit mit ihren Absichten, Erfolgen, Fehlern zu erkennen und vielleicht auch von ihnen Inspirationen zu bekommen. Ist dies nicht die Absicht einer Literatur, die sich als Kunst versteht?
Erasmus Schöfer im Interview mit Matthias Reichelt, neues deutschland, Sonnabend/Sonntag, 21./22. Dezember 2019.
Schöfer [hat] jene vier hocheigenständigen, motivisch vielfältig miteinander verflochtenen Romane aus roten Fäden komponiert, die den Nexus von Protest, Illusionen und Tasten nach Anknüpfungspunkten an die Arbeiterbewegung entwirren sollen, der seine Endsechziger-Erzählausgangslage bildet, als ein großes Aufbegehren kaum durchdacht und so gut wie gar nicht organisiert war.
Diethmar Dath, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 4.6.2021.