Das Spiel des Sports

Ein soziologischer Entwurf

  • Erscheinungsdatum: 01.09.2017
  • Paperback
  • 360 Seiten
  • 22.2 x 14 cm
  • Klebebindung
  • ISBN 978-3-95832-134-2
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Beschreibung


In der öffentlichen Kommunikation sowie wissenschaftlichen Erforschung von Sportspielen lassen sich reduktionistische Fokussierungen ausmachen: Sie zielen auf Spielakteure und auf den Sport. Daraus resultiert eine reflexive Vernachlässigung oder gar Verdrängung des Spielerischen, des Spiels selbst. Außerdem – und das erstaunt – hat sich die Soziologie bislang nicht grundsätzlich, sondern lediglich peripher mit dem Spiel auseinandergesetzt.
An diese beiden Kritikpunkte schließt die vorliegende soziologische Analyse und Theoriebildung an. Sie ist differenz- und strukturtheoretisch angelegt, paradigmatisiert das Spiel als ein Element der Theoriekonstruktion und führt zur Konzeptualisierung sowie Durchführung eines viablen Untersuchungsprogramms. Der Autor klärt die epistemologischen Grundlagen und leistet eine feld-, figurations- und systemtheoretische Analyse des Sportspiels. Alle drei Zugriffe ermöglichen eine soziologische Konstruktion spielinterner Strukturgenesen und Strukturdynamiken. Deren perspektivische Öffnung wird über eine spiel-, gesellschafts- und evolutionstheoretische Erweiterung vorgenommen. Der zurückgelegte Untersuchungsweg erschließt die Voraussetzung, das Sportspiel im Sinne eines sich selbst erzeugenden, organisierenden und überindividuell prozessierenden Spiels ins Zentrum der Theoriebildung zu stellen.
Es geht nicht darum, wer warum wie spielt, sondern wie das Spiel sich selbst spielt. So lässt sich das soziologische Konzept einer selbstreferenziell und autonom im Systemrahmen von Sport evolvierenden Spielform begründen, vergleichbar einer sportiven Form autopoietischer Sozialität. Es ist ein Versuch, durch das Spiel des Sports hindurch das Sportspiel aufzuklären und zu verstehen.

Bero Rigauer


Bero Rigauer war deutscher Basketballnationalspieler und von 1975 bis 2000 Professor für Sportsoziologie am Institut für Sportwissenschaft der Universität Oldenburg. Seit seiner Emeritierung ist er als Lehrbeauftragter für Sportsoziologie an der dortigen Universität tätig und setzt seine Forschungstätigkeit zu verschiedenen Themen gesellschaftlicher Differenzierungsprozesse im modernen Sport fort.

Pressestimmen


Ein Theorie-Buch durch und durch. Und als solches ein Beitrag zum sozialsystemischen Verständnis von Sportspielen auf einem hohem Abstraktionsniveau, das selbst trivialen Erkenntnissen eine sokratische Würde zu verleihen vermag: ›Alles was wir über Spiele wissen ist, dass wir nicht wissen, wie sie ausgehen…‹
Klaus Hansen, socialnet.de, 30.11.2017.
Auf Grundlage seiner Lektüre lässt sich aufgeklärter darüber diskutieren, mit welchen Problemen sich eine soziologische Betrachtung der Spiel-Sport-Beziehung auseinandersetzen muss und wie eine historisch-soziologische Analyse dieser Beziehung aussehen könnte. Das zu begreifen ist wichtig, weil Rigauer mit seiner hier ausgeführten spielaffinen Sichtweise auf den Sport – die übrigens einen bemerkenswerten Kontrast zu seinem ersten Buch »Sport und Arbeit« (1969) bildet – keineswegs allein ist.
Tobias Werron, SUG 2018; 16 (2).