Demokratie – Wirtschaft – Gewalt

Für eine realistische Gesellschaftskritik

  • 1. Auflage 2025
  • Erscheint: 31.01.2025
  • 22,2 cm x 14,0 cm
  • Sprache des Textes: Deutsch
  • 148 Seiten
  • broschiert
  • ISBN 978-3-95832-397-1
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Beschreibung


In den letzten Jahren werden zentrale gesellschaftlichen Probleme zunehmend verdrängt: die demokratiegefährdende Ungleichverteilung von Eigentum und die Klimakrise. Bewegungen wie Occupy, Attac, Fridays for Future oder die »letzte Generation« haben diese drängenden Probleme zwar in den 2000er und den 2010er Jahren in den Mittelpunkt der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit gerückt – aber ohne politischen Erfolg. Stattdessen hat die extreme Rechte zunehmend an Boden gewonnen.
Gesa Lindemann analysiert die Gewalt der sozialen Ungleichheit, die zu einer neofeudalen Herrschaft führt, und die Bedeutung der ökologischen Gewalt, die bislang kaum gekannte Zerstörungen zur Folge hat und viele Menschenleben kostet. Und: Sie untersucht, wie die linke Gesellschaftskritik ihre praktischen Handlungsoptionen verliert, indem sie ignoriert, dass die universalistische Orientierung am Ethos der Menschenrechte auf einen Staat mit einer überlegenen Zentralgewalt angewiesen ist. Das Buch benennt dies als das Gewaltparadox der Moderne und die Tragik im Ethos der Menschenrechte. Um eine realistische Gesellschaftskritik zu verwirklichen, ist es erforderlich, diese Widersprüche der Moderne praktisch zu gestalten, statt sie zu verdrängen.
Der Essay ist eine erweiterte und überarbeitete Version des Beitrags, der den Essaypreis des Jakob-Fugger-Zentrums 2023 gewonnen hat.

Gesa Lindemann


Gesa Lindemann

Gesa Lindemann ist Fellow am Max-Weber-Kolleg. Bis 2024 war sie Professorin für Sozialwissenschaftliche Theorie an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Bei Velbrück Wissenschaft erschienen: Das Soziale von seinen Grenzen her denken (2009), Weltzugänge. Die mehrdimensionale Ordnung des Sozialen (2014), Strukturnotwendige Kritik. Theorie der modernen Gesellschaft, Band 1 (2018) sowie Die Ordnung der Berührung. Staat, Gewalt und Kritik in Zeiten der Coronakrise (2020).