Die Fluchtlinien der Gesellschaft

Gilles Deleuze und die Genese des Neuen

  • Sprache des Textes: Deutsch
  • 22,2 cm x 14,0 cm
  • 388 Seiten
  • 20.06.2022
  • 1. Auflage 2022
  • broschiert
  • ISBN 978-3-95832-297-4
lieferbar innerhalb von 2 Werktagen
Auf den Merkzettel

Produktsicherheit

Beschreibung


Die Frage nach der Genese des Neuen zieht sich wie ein roter Faden durch das Werk von Gilles Deleuze. Auch seine zusammen mit Félix Guattari entwickelte sozialtheoretische Hauptthese folgt diesem Gedanken: Etwas in einer gesellschaftlichen Ordnung entzieht sich immer, etwas, das absolut neu ist, das flieht und wieder eingefangen werden muss.

Christoph Kirchers arbeitet die Kontinuität im Denken des französischen Philosophen heraus und zeigt dessen Relevanz für die Gesellschaftstheorie auf. Er vollzieht dazu Deleuzes Kritik an Kant und Hegel nach und rekonstruiert seine Rezeption von Bergson, Spinoza, Nietzsche, Foucault und Tarde. Dabei wird deutlich: Gesellschaftliche Phänomene sind besondere Bewegungen, die sowohl transformierende als auch konservierende Tendenzen umfassen. Sie kommen in konkreten Gefügen über eine Mannigfaltigkeit von Dimensionen zum Ausdruck. Weil diese Bewegungen aber stets von singulären Fluchtlinien vorgezeichnet sind, muss dem Ereignis des Neuen grundsätzlich ein Primat zuerkannt werden.

Christoph Kircher


Christoph Kircher

Christoph Kircher studierte Soziologie und Wirtschaftswissenschaften in Bozen, Bremen und Innsbruck. Als Stipendiat der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (DOC) wurde er 2021 am Institut für Soziologie der Universität Innsbruck promoviert. Er lehrt und forscht im Bereich der soziologischen Theorie, der Wirtschafts- und Innovationssoziologie sowie der Wissenschafts- und Technikforschung.

Pressestimmen


Das herausragende Verdienst von Kirchers Studie besteht darin, dass seine Ausgangsthese von einem durchgängigen Grundmotiv in Gilles Deleuzes Schaffen auf überzeugende Art undWeise nachgewiesen wird. In einer intensiven Lektüre arbeitet sich Kircher durch die vertrackten und disziplinübergreifenden Argumentationslinien seines Referenzautors und reüssiert darin, diesen als Konvergenztheoretiker zu lesen, der einen alternativen Kanon der (Geistes-, Sozial- und Gesellschafts-)Philosophie von nahezu parsonianischem Ausmaß zu kreieren beabsichtigt – und in diesem Sinne ein Potenzial präsentiert, das gleichermaßen als Grundlage für eine alternative Soziologie fungieren kann.
Michael Nguyen, Österreichische Zeitschrift für Soziologie, Juli 2023