Die Medien des Rechts: Schrift

  • 1. Auflage
  • Erscheinungsjahr: 2011
  • Erscheinungsdatum: 01.01.2011
  • Hardcover
  • 232 Seiten
  • 22.2 x 14 cm
  • ISBN 978-3-942393-06-5
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Beschreibung


Das Projekt »Die Medien des Rechts« möchte aufzeigen, dass es einen intrinsischen Zusammenhang zwischen Medien und Recht gibt. Ein Medium wie Schrift ist nicht einfach ein Kanal, in dem rechtliches Wissen kommuniziert wird, sondern hat vielmehr selbst rechtsbildende Konsequenzen. Medien formatieren den Raum, in dem sich praktisches (Regel-)Wissen und damit auch Recht ausbildet. Ohne Lautsprache keine Rechtsformeln, ohne Schrift kein Konditionalprogramm, ohne Buchdruck kein nationalstaatliches Rechtssystem – und ohne Computertechnologie kein fragmentiertes Weltrecht. Das sind die Zusammenhänge, denen »Die Medien des Rechts« nachgehen.

Dieser zweite Band des Projekts »Die Medien des Rechts« setzt die Untersuchungen zum Verhältnis von (Laut-)Sprache, praktischem Wissen und oraler Rechtskommunikation fort. Es wird gezeigt, wie die Evolution zunächst von Graphismen und sodann von einer auf Lautsprache aufruhenden Schrift das praktische Wissen verändert und wie nicht unabhängig von je unterschiedlichen Schrifttechnologien – Bilderschrift, Keilschrift, Konsonantenschrift, Alphabetschrift etc. – unterschiedliche praktische Verwendungsweisen im Umgang mit verschriftetem Recht entwickelt werden.

Thomas Vesting


Thomas Vesting ist Inhaber eines Lehrstuhls für Öffentliches Recht und Rechtstheorie an der Goethe-Universität, Frankfurt am Main. Sein Arbeitsschwerpunkt ist Recht und Theorie der Medien. Bei Velbrück Wissenschaft erschienen: Die Medien des Rechts I–IV (2011–2015). Für die Übersetzung dieser vier Bände hat er 2015 den Preis zur Förderung der Übersetzung geisteswissenschaftlicher Werke durch Geisteswissenschaften International des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels e.V. erhalten.

Pressestimmen


Die ersten beiden Bände bilden ein Ergebnis von im besten Sinne interdisziplinärer Forschung. (...) Band 2 gelangt mit konziser Darstellung zu größerer Souveränität gegenüber unnötigen Theorieangeboten anderer Wissenschafen. (...) gibt nicht nur einen enzyklopädischen Überblick über den Stand der Diskussion, sondern auch eine wirklich weiterführende Analyse der medialen Grundlagen des Rechtsdenkens früherer Kulturen - und damit auch des modernen.
NJW, Juristische Bücher des Jahres: eine Leseempfehlung, 30. November 2012, Reinhard Zimmermann.
Am Anregungsreichtum von Vestings medientheoretischem Zugang zum Phänomen des Rechts besteht (...) kein Zweifel. (...), dass Vesting ein großer Wurf geglückt ist. Wenn seine Ausführungen so breit zur Kenntnis genommen werden, wie sie es verdienen, werden sie die deutschsprachige Rechtstheorie gehörig durchrütteln.«
Journal der juristischen Zeitgeschichte, 3/2014, Michael Pawlik.
Mit einer enzyklopädischen Bandbreite und mit spürbarer Lust an der interdisziplinären Kontaktaufnahme zitiert Vesting Erkenntnisse aus Medien- und Rechtswissenschaft, aus Semiotik, Linguistik, Sprachtheorie, Evolutionsbiologie und anderem mehr. Thematisiert werden die Entwicklung von Individualität und Innerlichkeit im Medium des Briefromans seit dem 18. Jahrhundert ebenso wie magische Praktiken und Rituale der zentralafrikanischen Azande oder die rabbinische Tradition der Interpretation der Tora. (...) Sprache, Schrift und Buchdruck [sind] bei Vesting eben nicht als (materielle) Medien zu verstehen (...), sondern als "Möglichkeitsraum" (...). Sie stellen begriffliche Rahmen und methodische Instrumente für die Erklärung bereit, weshalb in einer gegebenen Epoche das Recht und seine Kommunikation so und nicht anders geregelt waren. Vesting zielt also nicht auf einen spezifischen Medienbegriff, sondern auf ein interdisziplinäres 'Dazwischen', auf Zusammenführung, Verknüpfung und das In-Kontakt-Treten von Disziplinen.
MEDIENwissenschaft, 02/03/2014, Dietmar Kammerer.