Die Spur der Gesellschaft

Reflexionen zur Gesellschaftstheorie nach Luhmann

  • 1. Auflage
  • Erscheinungsdatum: 30.03.2020
  • Broschur
  • 280 Seiten
  • 22.2 x 14 cm
  • ISBN 978-3-95832-206-6
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Beschreibung


Angesichts gegenwärtiger Krisenerfahrungen erlebt die Soziologie ein comeback des Gesellschaftsbegriffs. Hatte man diesen zunächst verabschiedet, weil seine häufig normativ überfrachteten Ganzheitsvorstellungen dem pluralistischen Anspruch der westlichen Welt nicht gerecht wurden, so stellt sich heute erneut die Frage nach der Einheit des Sozialen.
Das Problem mit radikalem Fokus gerade auf die Differenz des Sozialen zu bearbeiten, war Niklas Luhmanns Strategie. Seine Systemtheorie sollte Gesellschaft möglichst abstrakt und komplexitätsbewusst beschreiben. Ihr formal-funktionalistischer Blick kann den neuen Herausforderungen jedoch nicht mehr adäquat begegnen. Tobias Arenz’ These lautet deshalb, dass Luhmann zu überwinden ist – jedoch von innen heraus, um nicht hinter ihn zurückzufallen. Entscheidend dafür ist die Reflexion der impliziten Normativität der Systemtheorie, die im Anschluss an das Theorieprogramm Mediale Moderne und das formkritische Rechtsverständnis Christoph Menkes erfolgt.
Die Studie entwickelt dergestalt ein neues, mit Pluralität zu vereinbarendes Normativitätskonzept. Ihre hochaktuelle Pointe lautet, dass jede wissenschaftliche Analyse sozialer Verhältnisse notwendig innerhalb eines normativen gesellschaftstheoretischen Rahmens durchgeführt wird, der in der Moderne inhaltlich durch die interne Verknüpfung von Freiheit und Herrschaft bestimmt ist.

Tobias Arenz


Tobias Arenz ist seit 2014 Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung Philosophie an der Deutschen Sporthochschule Köln, wo er 2019 promoviert worden ist. Er arbeitet primär zur Architektur moderner Gesellschaftstheorien und der damit verbundenen Frage der Erschließung moderner Bewegungskulturen.