Geisterstimmen

Echoraum Literatur

  • 1. Auflage
  • Erscheinungsjahr: 2001
  • Erscheinungsdatum: 01.03.2001
  • Paperback
  • 136 Seiten
  • 22.2 x 14 cm
  • ISBN 978-3-934730-32-8
lieferbar innerhalb von 2 Werktagen
Auf den Merkzettel

Produktsicherheit

Beschreibung


Seit Derridas Untersuchung über Die Stimme und das Phänomen steht die Stimme in schlechtem Ruf. Sie trage die Schuld an der Geschichte des Phonozentrismus. In der Figur des Sich-sprechen-Hörens, so Derrida, liege die Illusion einer unmittelbaren Präsenz von Sinn - und damit das Trugbild des Subjekts in der abendländischen Metaphysik.

Christiaan L. Hart Nibbrig geht in diesem Essay dem Phänomen der Stimme in der abendländischen Literatur und Philosophie nach. Er orientiert sich dabei weniger an Derrida als an Roland Barthes, der die Stimme als den »Rest« des Körpers in der Sprache bezeichnet hatte: als etwas, das in der (stumm gelesenen, geschriebenen) Sprache eliminiert ist. Die Stimme hat ihren Ort an der Berührungsfläche von Signifikant und Signifikat. Sie ist nicht mehr Präsenz und noch nicht Repräsentation, nicht mehr ganz Körper und noch nicht ganz Geist. Das gibt ihr etwas Gespenstisches, Geisterhaftes.

Christiaan L Hart Nibbrig


Christiaan L Hart Nibbrig
Christiaan L. Hart Nibbrig, Prof. Dr., geb. 1944, ist Literaturwissenschaftler und Essayist. Er lehrte von 1980 bis 2008 an der Universität Lausanne. Gastprofessuren in USA, Italien, Norwegen; Mitglied der Academia Europaea London.

Pressestimmen


Sollten Texte sprechen, mit welcher Stimme sprechen sie dann eigentlich? […] Wer also spricht zu uns, wenn wir ein Buch aufschlagen? Der an der Universität Lausanne lehrende Germanist Christiaan L. Hart Nibbrig hat diesen und ähnlichen Fragen nun einen ingeniösen Essay gewidmet: Geisterstimmen. (...).Es geht um die faszinierende Frage, was geschieht, wenn wir literarische Texte als Partitur auffassen.
Konrad P. Liessmann, Falter (Wien), 8. Oktober 2001.
Hart Nibbrig komponiert seinen Essay vielstimmig, in dem er zahlreiche literarische Stimmen vergegenwärtigt. (...) sein Essay trägt dazu bei, die Bandbreite des rätselhaften und bislang zu wenig beachteten Phänomens der Stimme im Text auszumessen.
Sven Kramer, Süddeutsche Zeitung, 16.7.2001.