Kritik der Verantwortung

Zu den Grenzen verantwortlichen Handelns in komplexen Kontexten

  • Erscheinungsdatum: 17.11.2003
  • Hardcover
  • 356 Seiten
  • 22.2 x 14 cm
  • ISBN 978-3-934730-69-4
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Beschreibung


Die Rede von Verantwortung hat Hochkonjunktur. Doch – so Heidbrink – der Siegeszug des Verantwortungsprinzips ist nicht Ausdruck ethischer Souveränität, sondern vielmehr das Symptom der normativen Ratlosigkeit hochkomplexer Gesellschaften.
Die Kritik der Verantwortung bietet zum einen eine systematische Geschichte der Verantwortungsphilosophie von Kant bis zur Gegenwart. Zum anderen liefert sie eine sozialtheoretische Analyse der Gegenwartsgesellschaft und ihrer diversen soziologischen, juristischen und politologischen Verantwortungsdiskurse. Die Verklammerung dieser beiden Stränge ermöglicht eine kritische Würdigung der vielfältigen Vorstellungen von Verantwortung. Auf der so gewonnenen Grundlage erarbeitet Heidbrink eine verantwortliche Konzeption von Verantwortung, die sich ihrer Bedingungen und Grenzen bewußt ist.

Ludger Heidbrink


Ludger Heidbrink
© © CAU Kiel

Ludger Heidbrink ist Inhaber des Lehrstuhls für Praktische Philosophie an der Christian-Albrechts Universität zu Kiel. Bei Velbrück Wissenschaft erschienen: Kritik der Verantwortung. Zu den Grenzen verantwortlichen Handelns in komplexen Kontexten (2003/2022) und Recht auf Nicht-Recht. Rechtliche Reaktionen auf die Juridifizierung der Gesellschaft (hg. mit Ino Augsberg und Steffen Augsberg, 2020).

Pressestimmen


Insgesamt ist ein Werk beachtlichen Ausmaßes mit einer enormen Bandbreite entstanden, das lediglich die Bereiche der Bildethik, der Friedens- und Konfliktethik wie auch der Medizintechnik ausspart. (...) Mit großer Kunstfertigkeit werden die Spielarten des rechtsphilosophischen, moralischen und prozeduralen Begriffs in den Formen von ereignisbezogener Kausalverantwortung, sozialer Rollen- und Aufgabenverantwortung, vermögensrelationaler Fähigkeitsverantwortung und rechtlicher Haftungsverantwortung ausdiskutiert.
Antje Kapust, Philosophische Rundschau. Bd. 53, Heft 3, September 2006.
Heidbrinks Arbeit verdeutlicht höchst verdienstvoll, welchen Schwierigkeiten sich eine moderne Verantwortungsethik zu stellen hat.
Michael Schefczyk, NZZ, 17.03.04.
Lichtet sich der Nebel der Verantwortungsethik, steht man begrifflich auf freiem Feld. Dieses Feld bestellt der Philosoph Ludger Heidbrink mit seiner Habilitationsschrift neu. Er hat ein misstrauisches Buch über den Begriff der Verantwortung geschrieben und ihn der denkbar schärfsten Analyse unterzogen.(...) Die Pointe liegt aber in der Gestalt des Buches selbst. Die Figur des Skeptikers spricht aus jeder Zeile, und man kann ihm bei seinen reichen analytischen und argumentativen Zurüstungen über die Schulter schauen. Seine Sprache hat durchaus etwas Anwendungsfreundliches und manchmal die Eindringlichkeit einer Power-Point-Präsentation. (...) Man geht gestärkt und senisbilisiert aus dieser Lektüre hervor, die bei aller Skepsis etwas erbauliches hat.
Oliver Müller, Die ZEIT, 4.3.2004.
Dank sei dem Kieler Philosophen Ludger Heidbrink, der dem Haltsuchenden Hilfe verspricht - und sein Versprechen hält. Heidbrink hat seine Aufgabe souverän bewältigt und dabei das Ziel nicht aus den Augen verloren, die "Grenzen verantwortlichen Handelns in komplexen Kontexten" verantwortungsvoll zu ziehen.(...) Vom Ballast des Überkommenen befreit, ist er (der Leser)frei für eigenes Denken. Und hier bricht der Rezensent ab. Dieses eindrucksvolle Buch müsste man Seite für Seite referieren. Deshalb die Empfehlung: GLEICH SELBER LESEN.
Walter Grasnick, Literaturen, 03/11/2004.
Wenn Handeln komplex wird, ist Fingerspitzen- gefühl gefragt, kein Wurstfinger: Ludger Heidbrink über die Grenzen der Verantwortung »Heidbrink hat ein Buch geschrieben, das mit schwerem Begründungsaufwand Verantwortung leicht macht.
Christian Geyer, FAZ, 19.12.03.