Logik der Macht

Zum Ort der Kritik zwischen Theorie und Praxis

  • Erscheinungsdatum: 31.07.2009
  • Hardcover
  • 320 Seiten
  • 22 x 14 cm
  • ISBN 978-3-938808-64-1
lieferbar innerhalb von 2 Werktagen
Auf den Merkzettel

Beschreibung


Macht ist ein umkämpfter sozialwissenschaftlicher Grundbegriff. Angesichts der Vielzahl teils divergierender Definitionen stellt sich allerdings die Frage, ob die Vertreter unterschiedlicher Konzeptionen nicht aneinander vorbei reden. Dieses Buch weist einen Weg durch das begriffliche Dickicht und erklärt die verschiedenen Bestimmungen des Machtbegriffes dabei gerade aus einem gemeinsamen Bezugsproblem: Soziale Beziehungen, die als Machtbeziehungen identifiziert werden, stehen unter Legitimitätsdruck.

Eine Analyse sozialer Beziehungen, die die bestehenden Machtverhältnisse weder gegen Kritik immunisiert noch in ein kryptonormatives Projekt mündet, welches alle nur denkbaren normativen Maßstäbe entwertet, bedarf deswegen einer überzeugenden Bestimmung des Verhältnisses von analytisch-deskriptiven und normativen Momenten des Machtbegriffes. Solch eine Vermittlung ist auf sozialwissenschaftliche Analysen angewiesen, kann letztlich aber nur in einer demokratischen Praxis gelingen.

David Strecker


David Strecker ist Vertretungsprofessor für allgemeine Soziologie an der TU Chemnitz und Gastwissenschaftler am Institut für Soziologie der TU Berlin. Seine aktuellen Forschungsschwerpunkte sind Sklaverei in der Vergangenheit und Gegenwart, Macht und Gewalt, Kritische Theorie

Publikationen bei Velbrück: Logik der Macht

Pressestimmen


Auch Strecker verlangt also von den Bürgerinnen und Bürgern, dass sie lernen, sich selbst radikal infrage zu stellen, die Kontingenzen der eigenen Lebensgeschichte zu hinterfragen und ihre personalen Identitäten tiefgreifend zu modifizieren […]. Dieses Projekt ›liberaler Autonomie‹ stellt er Rawls Konzept ›liberaler Toleranz‹ gegenüber, das beim ›Faktum des Pluralismus‹ […] stehen bleibe und mittels partieller Machtblindheit, nämlich durch strikte Trennung von Privatsphäre und Öffentlichkeit, die tiefgreifenden Differenzen lediglich aushaltbar machen wolle.
Jörn Lamla, Soziologische Revue 2016, 39(1).
Das Buch versammelt ein beeindruckendes Spektrum an Theorien und Argumenten, die zu dieser These direkt oder indirekt Stellung beziehen, wobei der Referenzpunkt Habermas immer prägend bleibt. Ohne Zweifel handelt es sich bei Streckers Buch um einen der differenziertesten und interessantesten Beiträge der letzten Jahre zur Debatte um die Macht.
Politische Vierteljahresschrift , 54. Jg., 2/2013, Titus Stahl.
[...] Machtbeziehungen [können] gar nicht im ausschließlichen Hoheitsbereich der Sozialwissenschaften identifiziert werden, "sondern bleiben abhängig von der Sicht des Betroffenen". Die "Logik der Macht" lässt sich also nur mithilfe eines, wie Strecker es nennt, perspektivendualistischen Ansatzes erfassen, der die sozialwissenschaftliche Beobachter- und die Teilnehmer- bzw. Betroffenenperspektive verbindet.
pw-portal.de, 4.3.2013, Björn Wagner.