Moral und Anthropologie

Untersuchungen zur Lebensform ›Moral‹

  • Erscheinungsdatum: 07.05.2007
  • Buch
  • 460 Seiten
  • 22.2 x 14 cm
  • ISBN 978-3-938808-08-5
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Beschreibung


Heißt Mensch zu sein gleichzeitig: moralisch zu sein? Und wenn ja, in welcher Weise? Die erste Frage gibt gewissermaßen die Hypothese ab und läßt sich damit schnell beantworten: Ja, Mensch zu sein impliziert, was wir ›Moral‹ nennen. Der zweiten Frage, in welchem Sinne Mensch zu sein Moralität einschließt, fällt die Aufgabe zu, das 'Ja' zu begründen. Diese Begründung leistet Anke Thyens Untersuchung, indem sie der Moralphilosophie im Sinne Kants eine anthropologische Erläuterung zur Seite stellt, die uns besser verstehen läßt, warum die universelle Moral keine überfordernde Zumutung, sondern ein humanum ist, dem Selbst-Verständnis des Lebewesens Mensch zugehörig.
Was wir ›Moral‹ nennen, ist der Inbegriff einer universellen Lebensform, der Lebensform Moral, die wir teilen und zu deren Schutz die Menschenrechte formuliert wurden. Menschenrechte schützen diejenigen spezifischen Interessen, die Personen haben, insofern sie Personen sind.

Anke Thyen


Anke Thyen studierte Philosophie, Germanistik, Erziehungswissenschaft, Kunstgeschichte und promovierte über Th. W. Adorno (Negative Dialektik und Erfahrung, Frankfurt/M. 1989). Heute liegen die Schwerpunkte ihrer Studien in der Moral- und Sprachphilosophie, der philosophischen Anthropologie und der Philosophy of Mind. Sie arbeitet und publiziert im Blick auf eine Anthropologie der Lebensform ›Mensch‹ über inner- und außerphilosophisch interdisziplinäre Themen aus diesen Bereichen.  Seit Oktober 2019 ist sie im Ruhestand.

Publikationen bei Velbrück: Moral und Anthropologie

Pressestimmen


Es ist das erste große Verdienst des Buches, diese meta-theoretische Ebene einer philosophischen Anthropologie klar herausgestellt und von der empirischen-theoretischen abgegrenzt zu haben. Das zweite große Verdienst besteht in dem Nachweis, dass Plessners Ansatz diesen Anforderungen in besonderer Weise genügt. (...) Das dritte große Verdienst besteht in dem Nachweis, dass die transzendentale Subjektivität notwendigerweise mit Intersubjektivität verknüpft ist.
Philosophische Rundschau, Bd. 56, Heft 3, 2009, Christian Thies.
"Es gibt keine Moral, die uns sagen könnte, was Moral ist", macht sich Thyen die Angelegenheit zu Recht schwer, vielmehr gebe es Handlungen wie "jemanden beschuldigen" oder "ein Verhalten loben", die sich als moralisch bezeichnen lassen. An der Sprachphilosophie Ludwig Wittgensteins geschult, was ihr Vorhaben überaus spannend macht, begibt sich die Autorin auf den Weg der Begründung einer universalen Moral.
Frankfurter Rundschau, 17.7.07, Christian Schlüter.