Die Grenzen des Verstehens

Kultur - Differenz - Diskretion

  • Erscheinungsdatum: 10.10.2002
  • Paperback
  • 380 Seiten
  • Fadenheftung
  • 22.2 x 14 cm
  • r
  • ISBN 978-3-934730-58-8
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Beschreibung


Verstehen ist stets und notwendig in den Handlungs- und Sinnzusammenhang einer bestimmten Kultur eingebunden. Wie können dann Handlungs- und Sinnformen einer fremden Kultur verstanden werden? In behutsamer Auseinandersetzung mit wichtigen von Philosophen und Ethnologen vorgelegten Beiträgen zur Beantwortung dieser Frage kommt Kogge zu dem Schluß: durch eine Haltung der Diskretion, in der Verstehen nicht bedeutet, ein gemeinsames Fundament aufzufinden oder herzustellen, sondern im Bewußtsein von Differenz zu handeln.

Je deutlicher sich abzeichnet, dass der wachsende Austausch zwischen den Kulturen weder die Hoffnung der Aufklärung auf eine in Vernunft vereinte Menschheit erfüllt noch die partikularistische Annahme unüberwindbarer Schranken bestätigt, desto wichtiger wird die Frage, wie das Verhältnis von Verstehen, Verständigung und Kulturdifferenzen zu denken ist.

Werner Kogge


Werner Kogge

Werner Kogge lehrt am Institut für Philosophie der Freien Universität Berlin und gestaltet ein ›Theorielabor‹ für experimentelle Interdisziplinarität im Exzellenzcluster TOPOI (Raum und Wissen in antiken Zivilisationen). Seit 2017 hat er die Leitung des Bereichs Wissenschaftsphilosophie und Politische Theorie der Kollegforschungsgruppe Governance-Strategien und Partizipationsformen im Alten Orient.

Publikationen bei Velbrück: Die Grenzen des Verstehens (2002), Experimentelle Begriffsforschung(2017)

Pressestimmen


Kogges Versuch, die "Pluralität von Lebensformen" und Kulturen mit Wittgenstein zu denken, erscheint demgegenüber (Heideggers' Überlegung zu kultureller Fremdheit )um ein Vielfaches überzeugender. Dabei zieht der Autor Wittgensteins kritische Bemerkung zu Frazers historisch-kausalen Erklärungen in The golden Bough ebenso heran wie seine Überlegungen einer fremden Sprache.
Iris Därmann, Philosophische Rundschau, Bd. 52, Heft 1, März 2005.
Werner Kogge entfaltet mit seiner Dissertation im Fach Philosophie eine äußerst interessante und lesenswerte Untersuchung zum "Thema der Grenzen des Verstehens in bezug auf kulturelle Bedingungen". Die die gesamte Untersuchung leitende Frage lautet: "Wie können Handlungs- und Sinnformen fremder Kulturen verstanden werden, wenn das Verstehen stets und notwendig in einem Handlungs- und Sinnzusammenhang - in einer Kultur - situiert ist?(...) (mit seiner Studie)..liegt eine ausgezeichnete Grundlagenforschung vor, aus der sicherlich fruchtbare Diskussionen herovrgehen werden. Sie enthält außerdem unzählige erhellende Gedanken, die im Rahmen dieser Rezension nicht dargestellt werden können. Zu hoffen bleibt, daß der Autor verschiedene Ansätze, die er in dieser Studie entwickelt oder auch nur berührt hat, in Zukunft weiter verfolgt.
Shingo Shimada, Soziologische Revue, Jg. 28 (2005).
Dieses Buch müsste auf den aktuellen Verkaufslisten ganz oben stehen, behandelt es doch ein Thema, das an Brisanz kaum zu übertreffen ist.Kogge tritt gegen das hartnäckige Vorurteil an, Mißverständnisse seien ein bloßes Produkt mißlungener Diskurse; (...) man merkt, daß diese Arbiet von einer kleinen Armada kundiger Wissenschaftler begleitet wurde.
Prof. Dr. E. Dauenhauer, Walthari, 29.11.2004.
Der Philosoph Werner Kogge macht in seinem Buch über die »Grenzen des Verstehens« deutlich, dass wir nur verstehen können aufgrund tief verankerter Muster, von denen wir Gebrauch machen, um Sinn im Neuen zu finden. Wenn etwa Bewohner eines kleinen Dorfes Fremde eben als Fremde bezeichnen, als Andere, als Exoten, zeigt dies zunächst einmal, dass die vorhandenen Muster funktionieren. Auf der anderen Seite ist eine extreme Erfahrung auch problematisch, kann gar traumatisieren. Was aber, wenn kein bekanntes Schema, kein Muster weiterhilft?
Gert Scobel, Kulturzeit, 29.11.2002.