Nichtverantwortlichkeit

Zur Deresponsibilisierung der Gesellschaft

  • Sprache des Textes: Deutsch
  • 224 Seiten
  • Erscheint: 13.09.2024
  • 1. Auflage 2024
  • 22,2 cm x 14,0 cm
  • Hardcover
  • ISBN 978-3-95832-367-4
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Beschreibung


Hochmoderne Gesellschaften haben einen besonderen Verantwortungsbedarf entwickelt, mit dem sie auf die Zunahme komplexer Prozesse wie den Klimawandel oder die Digitalisierung reagieren. Gleichzeitig gelingt es immer seltener, die Folgen dieser Prozesse zweifelsfrei auf Urheber zurückzuführen und Verantwortliche für entstandene Schäden zu finden. Vor diesem Hintergrund ist es sinnvoll, den Blick umzukehren und vom Normalfall der Nichtverantwortlichkeit auszugehen: Unter welchen Umständen wird es möglich, Personen, Akteure oder Organisationen von ihrer Verantwortung freizusprechen, ohne sie dadurch vorschnell zu entlasten?

Ludger Heidbrink legt in seiner Studie eine Reihe von Kriterien zur genaueren Unterscheidung zwischen einer legitimen Unverantwortlichkeit und einer illegitimen Verantwortungslosigkeit vor. An Beispielen wie dem Organisationsversagen, der Postdemokratie, der KI-getriebenen Automatisierung und der Kritik am Moral Responsibility System arbeitet er die Grundzüge einer Theorie der Nichtverantwortlichkeit heraus, die sich vorrangig mit dem Scheitern verantwortlichen Handelns befasst.

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Ludger Heidbrink


Ludger Heidbrink

Ludger Heidbrink ist Inhaber des Lehrstuhls für Praktische Philosophie an der Christian-Albrechts Universität zu Kiel. Bei Velbrück Wissenschaft erschienen: Kritik der Verantwortung. Zu den Grenzen verantwortlichen Handelns in komplexen Kontexten (2003/2022) und Recht auf Nicht-Recht. Rechtliche Reaktionen auf die Juridifizierung der Gesellschaft (hg. mit Ino Augsberg und Steffen Augsberg, 2020).