Sprach-Kritik

Sprach- und kulturtheoretische Reflexionen im deutsch-jüdischen Kontext

  • 1. 1., Aufl.
  • Erscheinungsjahr: 2012
  • Erscheinungsdatum: 01.03.2012
  • Hardcover
  • 240 Seiten
  • 22.2 x 14 cm
  • ISBN 978-3-942393-31-7
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Beschreibung


Der Leitfaden des Buches ist die Darstellung einer sprachphilosophischen Denkrichtung, die das alte Rätsel vom Ursprung der Sprache in die 'Natur des Menschen' verlegt. Deutlich wird dabei, was immer schon implizit war: Jede Sprachtheorie enthält eine anthropologische These. In den sprachphilosophischen Reflexionen deutsch-jüdischer Denker– von Heymann Steinthal und Moritz Lazarus bis zu Ernst Cassirer und Ludwig Wittgenstein – wird über die Konsequenzen einer Theorie der Sprache nachgedacht, die ihre anthropologischen und kulturtheoretischen Implikationen mitbedenkt. Unmissverständlich stellen sie klar, dass die Gefahr einer idealistischen Verfehlung des Menschen droht, wenn die Sprache nicht auch an die körperliche, materiale Seite des Lebens geknüpft wird. Andererseits besteht die Gefahr einer naturalistischen Verfehlung der Komplexität des Phänomens Sprache, wenn die Möglichkeit einer schöpferischen, spontanen Expressivität nicht zumindest erwogen wird.

Gerald Hartung


Gerald Hartung

Gerald Hartung, Professor für Philosophie, mit den Schwerpunkten Kulturphilosophie und Ästhetik, an der Bergischen Universität Wuppertal. Zuvor Forschungs- und Lehrtätigkeit in Berlin, Leipzig, Hannover, Erfurt und Heidelberg. Seine Forschungsgebiete sind neben der Philosophischen Anthropologie, Kulturphilosophie und Religionsphilosophie auch die Philosophie- und Wissenschaftsgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts und die Deutsch-Jüdische Geistesgeschichte.

Pressestimmen


Das Buch enthält eine Reihe von ursprünglich separaten Aufsätzen, verbunden durch die Suche nach einem Begriff der Humanität. Es ist der Ansatz zu einer philosophischen Anthropologie, allerdings nicht einer solchen, die das Besondere des Menschseins aus biologischen Bestimmungen entwickelt. (...) Hartung rekonstruiert eine über Jahrzehnte reicher werdende Sprachphilosophie. Sein wichtigstes Verdienst liegt im Rückgang auf die Sprachwissenschaft H. Steinthals (...). Sie liefert den systematischen Grundton.
Philosophisches Jahrbuch, 120. Jahrgang, II/2013, Hartwig Wiedebach.
Die aus einem Forschungsprojekt der German-Israeli-Foundation hervorgegangene Studie rekonstruiert in eindrucksvoller Weise die zum Teil verschüttete Tradition einer Denkrichtung, "die alte Rätsel vom Ursprung der Sprache in die 'Natur des Menschen' verlegt" und so "Sprachtheorie, Anthropologie und Kulturphilosophie" aufs engste miteinander verschränkt. (...) [hier] liegt (...) eine sehr sorgfältig argumentierende und dokumentierende Studie vor, deren Lektüre unbedingt zu empfehlen ist.
Germanistik, Bd. 53, Heft 1-2/2012, Hans Otto Horch.