Wahrhaftigkeit und Unwahrhaftigkeit im Gespräch

Philosophische und psychoanalytische Perspektiven

  • Erscheint: Juni 2025
  • 1. Auflage 2025
  • Sprache des Textes: Deutsch
  • 22,2 cm x 14,0 cm
  • Hardcover
  • ca. 215 Seiten
  • ISBN 978-3-95832-393-3
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Beschreibung


Wahrhaftigkeit ist ein Ideal des Verhaltens zu anderen und zu sich selbst. Doch ist mit sich ins Reine zu kommen bereits alles andere als einfach: Wir sind uns fremd und wissen nicht, wann wir uns selbst täuschen. Auch im Umgang mit anderen, insbesondere im Gespräch miteinander, bewegen wir uns zwischen Offenheit und Verdeckung, Aufrichtigkeit und Simulation. Diese vielschichtige Konstellation wird im vorliegenden Band im Dialog zwischen Vertreterinnen und Vertretern der Philosophie und der Psychoanalyse erörtert.

Wahrhaftigkeit gilt als Tugend der Wahrheitsliebe, als Leitidee des Erkennens, als Voraussetzung gelingender Kommunikation. Doch begegnet sie uns zumeist im Spannungsverhältnis zum Unwahrhaftigen. Der Gegensatz von Wahr und Falsch, Authentizität und Verstellung durchdringt die individuelle wie die soziale Lebenswelt. Wir sind nicht sicher, wieweit wir normalerweise wirklich aufrichtig und wahrhaftig sind, wieweit wir es sein können, wieweit wir es sein wollen.

Die Beiträge des Bandes untersuchen dieses Spannungsverhältnis mit besonderem Augenmerk auf das Gespräch. Es erweist sich als exemplarischer Ort der Verdeckung, aber ebenso als besondere Ressource der Wahrheit, des Sich-selbst-Findens und Sich-Verständigens mit anderen. Das Gespräch begründet die Forderung nach Wahrhaftigkeit als ethische Norm und funktionales Gebot; es kann dazu verhelfen, Selbsttäuschung zu überwinden.

Emil Angehrn


Emil Angehrn

Emil Angehrn war von 1991–2013 Professor für Philosophie an der Universität Basel. Bei Velbrück Wissenschaft hat er veröffentlicht: Der Weg zur Metaphysik. Vorsokratik, Platon, Aristoteles (2000), Interpretation und Dekonstruktion. Untersuchungen zur Hermeneutik (2003).

Joachim Küchenhoff


Joachim Küchenhoff

Joachim Küchenhoff praktiziert als Psychoanalytiker (IPA) und Facharzt für Psychiatrie, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Basel. Er ist Professor emeritus der Universität Basel, Vorsitzender des Aufsichtsrates der IPU Berlin, wissenschaftlicher Beirat u.a. des Sigmund-Freud-Instituts Frankfurt und der Lindauer Psychotherapiewochen. Bei Velbrück Wissenschaft hat er veröffentlicht: Die Achtung vor dem Anderen. Psychoanalyse und Kulturwissenschaften im Dialog (2005/2021), Der Sinn im Nein und die Gabe des Gesprächs. Psychoanalytisches Verstehen zwischen Philosophie und Klinik (2013/2022).