Wissen in Bewegung

Vielfalt und Hegemonie in der Wissensgesellschaft

  • Erscheinungsdatum: 09.04.2007
  • Buch
  • 248 Seiten
  • 22.2 x 14 cm
  • ISBN 978-3-938808-30-6
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Beschreibung


Mit dem Konzept der 'Wissensgesellschaft' wird die gewachsene soziale, politische und ökonomische Bedeutung von Wissen zu fassen versucht. Die Vielfalt unterschiedlicher Wissensarten sowie die Dominanzverhältnisse und Wechselwirkungen zwischen ihnen werden jedoch meist ungenügend reflektiert. Dieses Defizit möchte der Band Wissen in Bewegung mindern.
Die beteiligten Autorinnen und Autoren entwickeln den Wissensbegriff weiter, um die Vielfalt der Wissensformen spiegeln zu können; sie analysieren die Beziehungen zwischen ihnen und stellen dabei die Einflüsse gesellschaftlicher Machtverhältnisse heraus. Sie untersuchen das Verhältnis zwischen indigenem Wissen und westlicher Wissenschaft, entwickeln Wissenskonzeptionen jenseits homogener Einheitskonzepte, verfolgen die Genese von Gegenwissen und beleuchten kritisch die Rolle wissenschaftlicher Akteure in biopolitischen Kontroversen. Sie verbinden philosophische, politologische und soziologische Ansätze sowie theoretische Überlegungen mit praktischen Erfahrungen.

Sabine Ammon


Sabine Ammon arbeitet als Philosophin an der TU Berlin mit Schwerpunkt auf der Philosophie und Ethik von Design und Technik. Sie leitet die interdisziplinäre Forschungsgruppe Wissensdynamik und Nachhaltigkeit in den Technologiewissenschaften, die philosophische Reflexion und Ingenieurpraxis in Lehre und Forschung verbindet. Nach dem Studium der Architektur und Philosophie verbrachte sie Studien- und Forschungsaufenthalte an der University of London, der Harvard University, der ETH Zürich und dem Forschungsinstitut für Philosophie in Hannover. Danach war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Dozentin an der Universität Basel, der BTU Cottbus-Senftenberg und der TU Darmstadt tätig.                                                                                                       

Ihre Dissertation (2009) entwickelte die epistemologische Grundlage für ein prozessuales und pluralistisches Konzept von Wissen, während ihre Habilitation (2018) eine Epistemologie des Designs entwickelte. Sie ist Hauptforscherin im DFG-Exzellenzcluster Intelligenzwissenschaften, Sprecherin des Forschungsverbundes Wissensdynamik in den Ingenieurwissenschaften, Sprecherin des Berliner Forums für Integrative Wissenschafts- und Technikforschung und Leiterin des Present Futures Lab (im Aufbau).

Corinna Heineke


Corinna Heineke studierte Politikwissenschaften an der Freien Universität Berlin. Aktuell arbeitet sie als Head of Social Health Protection Programme für die GIZ GmbH (Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit).

Kirsten Selbmann


Kirsten Selbmann-Lobbedey  arbeitet als Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Habilitandin an der Freien Universität Berlin. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf  akteurs- und problemorientierten Fragestellungen zur Bearbeitung von gesellschaftlichen Problemen in inter- und transdisziplinären Forschungszusammenhängen.

Pressestimmen


Die einzelnen Beiträge sind druchweg gelungen. (...) Als Ansammlung von teils überblickenden, analysierenden Texten und Einzelanalysen bietet dieser Band einen schönen Einstieg in die Debatte um Wissenspluralismus und seine Probleme.
Philosophische Rundschau, 4/2009, Ansgar Lyssy.
Diese Weiterungen machen den Band interessant für alle, die die schöne neue Welt der Wissensgesellschaft mit der notwendigen informierten Skepsis betrachten wollen.
Das Argument 273/2007, Fritz Reusswig.
Vor allem an der Ausbreitung mikrobiologischer und gendiagnostischer Forschungen kann gezeigt werden, dass die Expansion wissenschaftlichen Wissens an eine Zunahme von Nichtwissen gekoppelt ist. Politisch relevant wird damit die Frage, ob in einer wissensbasierten Gesellschaft das Nichtwissen als Rechtsgut etabliert werden sollte, um Risiken und Nebenfolgen systematischer Wissensproduktion – wie beispielsweise genetische Diskriminierung – einzudämmen.
ZPOL, 28.03.08, MIR.