Zeitschrift für Genozidforschung, 23. Jahrgang 2025, Heft 1

Fokus: Gewalt – Prozess, Person, Position

  • Sprache des Textes: Englisch, Deutsch
  • broschiert
  • 22,2 cm x 14,0 cm
  • 1. Auflage 2025
  • 150
  • Erscheint: Juni 2025
  • ISBN 978-3-95832-398-8
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Beschreibung


Die Beiträge des neuen Heftes legen den Fokus auf das Thema »Gewalt – Prozess, Person, Position«. Im Zuge dessen wird die ambivalente Selbstpositionierung von Missionaren während des Völkermordes an den Herero und Nama in der damaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika untersucht. Auch die Verfolgung ungarischer Juden in den letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs, insbesondere auf den Todesmärschen, im Konzentrationslager Mauthausen und in Gunskirchen wird unter diesem Gesichtspunkt analysiert. Weiter widmet sich die neue Ausgabe der Zeitschrift der ästhetischen und semiotischen Struktur der NS-Weltanschauung sowie deren Folgen für Mobilisierung, politische Praxis und Gewalt. Die Diskussionen um die Frage von Gewalt und Gewaltlosigkeit innerhalb der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit (IFFF) in der Zwischenkriegszeit angesichts des erstarkenden Faschismus in Europa und dem Ausbruch von Kriegen in der Mandschurei, in Abessinien oder in Spanien werden ebenfalls thematisiert. Überdies beschäftigt sich das Heft mit den literarischen Dekonstruktionen von Fortschreibungen nationalsozialistischer Wissens- und Identitätsmuster nach 1945 und der damit einhergehenden Dethematisierung des Holocaust.

Die 1999 etablierte, halbjährlich erscheinende Zeitschrift für Genozidforschung greift konzentriert Forschungsarbeiten im Bereich der Genozidforschung auf. Neben Darstellungen historischer Ereignisse werden Detailstudien zu Entstehungsprozessen und Phasen von Vertreibung und Völkermord, zu Ursachen von Verfolgung und Ausgrenzung oder zu völkerrechtlichen Fragestellungen vorgestellt. Ein ausführlicher Rezensionsteil informiert über Neuerscheinungen.

Mihran Dabag


Mihran Dabag
Mihran Dabag, Prof. Dr., ist Gründungsdirektor und Mitglied des Instituts für Diaspora- und Genozidforschung/Ruhr-Universität Bochum und lehrt Neuere und Neueste Geschichte ebenfalls an der Ruhr-Universität Bochum. Forschungs- und Publikationsschwerpunkte: Strukturvergleichende Genozidforschung; Theorie und Methodik der Gewaltforschung; Diasporaforschung; Nationalismus und Nationalbewegungen; Transformation und kollektive Gewalt im Osmanischen Reich; Geschichte und Ideologie der Jungtürkenbewegung; kollektives Gedächtnis; Erinnerungskultur und Erinnerungspolitik.

Kristin Platt


Kristin Platt
Kristin Platt, PD Dr. habil., Sozialpsychologin und Kulturwissenschaftlerin, ist Leiterin des Instituts für Diaspora- und Genozidforschung der Ruhr-Universität Bochum und Privatdozentin am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Genozid- und Gewaltforschung sowie zu Forschungen über psychische und soziale Traumatisierungsfolgen bei Überlebenden politischer Gewalt