Philosophien sprachlicher Gewalt

21 Grundpositionen von Platon bis Butler

  • 2. Auflage
  • Erscheinungsjahr: 2010
  • Erscheinungsdatum: 01.10.2010
  • Hardcover
  • 436 Seiten
  • ISBN 978-3-938808-98-6
lieferbar innerhalb von 2 Werktagen
Auf den Merkzettel

Beschreibung


Sprache und Gewalt können ohne Zweifel gegeneinander wirken: Die dialogische Kraft des Gesprächs vermag den gewaltsamen Konflikt zu suspendieren. Zugleich jedoch bilden Sprache und Gewalt nicht nur einen Gegensatz, sondern sind auch aufeinander bezogen: So können wir in der Sprache vergangene  Gewalttaten wieder wachrufen oder zukünftige androhen. Doch Sprache und Gewalt sind auch ineinander verwoben: Sprache selbst kann verletzen. Die Edition fragt nach diesem intrinsischen Zusammenhang von Sprache und Gewalt. Sie zeigt anhand von unterschiedlichen philosophischen Grundpositionen, dass sich die Gewalt der Sprache vom ›verletzenden Sprechakt‹ auf der einen bis hin zur ›strukturellen Ur-Gewalt‹ der Sprache auf der anderen Seite erstreckt.
Die ›Gewalt der Sprache‹ entfaltet der Sammelband anhand von ausgewählten Autorenportraits, die vom philosophischen Klassiker (Platon oder Hobbes) bis hin zu viel diskutierten Gegenwartsdenkerinnen und -denkern reichen (Honneth oder Butler). Ihren philosophischen ›Gesprächspartnern‹ nähern sich diese Porträts dabei auf unterschiedlichen Wegen.

Steffen K Herrmann


Steffen K. Herrmann, M. A., studierte Philosophie, Soziologie und Literatur in Frankfurt am Main und Berlin. Promotion 2012 am Institut der Philosophie der Freien Universität Berlin mit einer Arbeit über: Symbolische Verletzbarkeit. Die Grundlegung des Sozialen (summa cum laude). Seit 2019 Gastprofessor im Institut für Philosophie an der Fern-Universität in Hagen und seit 2014 Vertreter des akademischen Mittelbaus im Fakultätsrat Kultur- und Sozialwissenschaften.

Hannes Kuch


Hannes Kuch, M. A., studierte Philosophie, Soziologie und Volkswirtschaftslehre in Frankfurt am Main und an der FU Berlin. Promoviert derzeit in Philosophie zu einer Theorie der symbolischen Macht im Anschluss an Hegels Herr/Knecht-Figur. Steffen K. Herrmann, M. A., studierte Philosophie, Soziologie und Literatur in Frankfurt am Main und Berlin. Promoviert derzeit mit einer Arbeit über 'Symbolische Verletzbarkeit. Über Anerkennung und Missachtung' zur Gewalt der Sprache im Anschluss an Hegel und Levinas. Die beiden Herausgeber sind wissenschaftliche Mitarbeiter an der FU Berlin am SFB ›Kulturen des Performativen‹ im Projekt 'Zur Performanz sprachlicher Gewalt oder: Warum Worte verletzen'. Zusammen mit Sybille Krämer haben sie herausgegeben: Verletzende Worte. Die Grammatik sprachlicher Missachtung, Bielefeld 2007.

Pressestimmen


Einführen, vertiefen oder auch "verschieben", das waren die Ansprüche von Kuch und Herrmann an ihren Sammelband. (...) Die hervorragende Einleitung der Herausgeber liefert einen spannendenden Überblick über die Debatten und macht auf die 21 Beiträge neugierig. Dass die Auswahl über die üblichen Verdächtigen, die zu Diskurs- oder Sprachtheorie ihren Beitrag leisteten, hinausgeht, verleiht der Thematik neue Perspektiven und Impulse. Das Buch ist ein wichtiger Beitrag für mehr (theoretisches) Bewusstsein über die vieldimensionalen Formen von Gewalt, die in ihrer symbolischen Gestalt überall anzutreffen ist und trotzdem immer noch gern belächelt wird.
Standard.at, 24.4.2011, Beate Hausbichler.
Eine Trouvaille in dem band ist gewiss Vera Tudors Beitrag über >Wittig - Sprache als Intervention, Intervention als Sprache<. Die Thesen der 1935 geborenen und 2003 verstorbenen Begründerin des französischen >Mouvement de libération des femmes< finden selten den Weg in die sprachphilosophische Debatte.
NZZ, 7.12.2010, lx.