Sinnzusammenbrüche

Eine dekonstruktive Lektüre von Niklas Luhmanns Systemtheorie

  • 1. Auflage
  • Erscheinungsjahr: 2000
  • Erscheinungsdatum: 01.01.2000
  • Hardcover
  • 340 Seiten
  • 22.2 x 14 cm
  • ISBN 978-3-934730-25-0
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Beschreibung


Seit Mitte der achtziger Jahre ist die Stelle der Debatte zwischen Kritischer Theorie und Systemtheorie die zwischen Systemtheorie und Dekonstruktivismus getreten. Von zentraler Bedeutung in diesen Auseinandersetzungen ist der Begriff des Politischen. Während von dekonstruktivistischer Seite ein allgemeiner Begriff des Politischen vorgeschlagen wird, kann die Systemtheorie Politik nur innerhalb des politischen Systems denken.

Die durch diesen Gegensatz ausgelöste Irritation bildet den Ausgangspunkt für eine Neukonzeptualisierung des Politischen als Politik der Entparadoxierung. Dabei geht es um Formen des Politischen, die von den inneren Paradoxien eines Systems ermöglicht werden.

Urs Stäheli


Urs Stäheli, geb. 1966. Studium der Soziologie und Literaturwissenschaft in Basel und Berlin; 1998 Promotion in Essex (UK); Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie und Soziologische Theorie in Bielefeld. SNF-Förderungsprofessor am Institut für Soziologie, Universität Bern (2003-2005). Acting Assistant Professor am Department of German Studies, Stanford University (2002) und Gastprofessor am Forschungskolleg “Medien und kulturelle Kommunikation”, Köln (2002), Visiting Associate Professor an der Copenhagen Business School (2003). Ordinarius für Soziologie am Institut für Soziologie, Universität Basel (2005-2010). Seit 2010 Professor für Allgemeine Soziologie, Universität Hamburg.

Pressestimmen


Wenn Stäheli die Systemtheorie (...) hinterfragt, dann tut er es in einer Form, die es darauf anlegt, ein tieferes Problembewußtsein in ihren eigenen Konzepten zu verankern.
Michael Hauffen, Kunstforum, Bd. 159, April/Mai 2002).
Stäheli gelingt es, die Theoriearchitektur [der Systemtheorie] sozusagen von innen - im Theorie-TÜV - auf ihre Bruchstellen hin abzuklopfen. Insofern liefert Stäheli eine exakte und absolut konforme, geradezu lehrbuchartige Rekonstruktion der Systemtheorie; erst die Konklusionen, die er daraus zieht, offenbar das der Systemtheorie subversiv Entgegenlaufende, eben das, was er als das dekonstruktive Moment bestimmt. […] Er setzt bei der System-Umwelt-Differenz, dem zentralen Baustein der Systemtheorie, an und schlägt den Bogen bis zur funktionalen Ausdifferenzierung der Gesellschaft. So beginnt er mit einer genauen Analyse der drei verschiedenen System- bzw. Umweltbegriffe, die sich in der Ausgangsdifferenz verbergen. Zum Ende seiner Arbeit wird deutlich, daß sich in den Begriffsdifferenzen Einbruchstellen offenbaren, die es ihm erlauben, das Konzept des Politischen jenseits eines Sozialsystems der Politik zu situieren. Das dekonstruktive Moment der Systemtheorie dient Stäheli dazu, das Politische zu rekonstruieren. Damit dient ihm die Theoriekritik dazu, nun seinerseits eine Theorie des Politischen zu entwerfen.
Oliver Jahraus, IASL Online, 15. Mai 2001.
Wer sich in der Systemtheorie Luhmanns auskennt, ohne ihr zu huldigen, wird die Arbeit mit Gewinn lesen.
Neue Politische Literatur, Jg. 46 (2001), Arno Waschkuhn.