Das Bordell

Historische und soziologische Beobachtungen

  • Erscheinungsjahr: 2017
  • Erscheinungsdatum: 01.02.2017
  • Paperback
  • 180 Seiten
  • 22.2 x 14 cm
  • Fadenheftung
  • ISBN 978-3-95832-118-2
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Beschreibung


Seit 2600 Jahren existieren Bordelle, jene europäische Erfindung klandestiner, kasernierter, stationärer Prostitution. Und noch in der Gegenwart wird ihr Bestehen kontrovers diskutiert. Die Studie befragt das Bordellwesen in historischer und soziologischer Perspektive ausführlich nach den (Hinter-)Gründen seiner Entstehung, nach dem Wandel seiner Funktionsbedeutungen und Bezeichnungen, nach seiner (peripheren) Verortung und seinen Personalstrukturen und nach dem jeweils zeitgenössischen Kontext der Voten für Abschaffung oder Beibehaltung. Auf signifikante Weise korreliert die Bordellfrage über die Jahrhunderte hinweg mit Fragen der sozialen Ordnung, des bürgerlichen Sittlichkeitsparadigmas und der medizinischen Sozialhygiene.
Ein Schwerpunkt des vorliegenden Buches liegt auf der Bordellfrage im ›langen 19. Jahrhundert‹, ein anderer auf der empirischen Erhebung und Ausdeutung der Gegenwartslage bordellartiger Betriebe in Deutschland nach Einführung des Prostitutionsgesetzes im Jahre 2002. Der Ausblick richtet sich auf die aktuellen Debatten zum 2017er Prostituiertenschutzgesetz., Andreas Ziemann ist seit 2009 Professor für Mediensoziologie an der Bauhaus-Universität Weimar. Forschungsschwerpunkte: Gesellschaftstheorie, Mediengeschichte und Medientheorie, Kultur- und Wissenssoziologie, Heterotopien und Randgruppen.

Andreas Ziemann


Andreas Ziemann ist seit 2009 Professor für Mediensoziologie an der Bauhaus-Universität Weimar. Forschungsschwerpunkte: Gesellschaftstheorie, Mediengeschichte und Medientheorie, Kultur- und Wissenssoziologie, Heterotopien und Randgruppen.

Pressestimmen


In seinem Parforceritt durch die Sozial- und Diskursgeschichte der Bordellprostitution gelingt es Ziemann, bemerkenswerte Kontinuitäten in den Debatten über die Bordellfrage aufzuzeigen und so Möglichkeiten zu eröffnen, aktuelle Auseinandersetzungen sowohl zu kontextuieren als auch kritisch zu beleuchten.
Sven Lewandowsky, Zeitschrift für Sexualforschung 2019, 32.
Insgesamt ist Ziemanns Werk selbst für die lehrreich, die denken, sie wüssten schon alles in Sachen Prostitution. [...] Kurzum, wer sich für die Wirklichkeit der Sexarbeiterinnen ernsthaft interessiert, sollte Ziemanns Buch lesen. Es bereichert die Prostitutionsforschung eindeutig.
Volkmar Sigusch, Sociologia Internationalis, Bd. 55, 1 2017.
Ziemanns Analysen machen deutlich, dass es gerade für gegenwartsbezogene Auseinandersetzungen im Kontext der Prostitutionsfrage lohnenswert, wenn nicht sogar zwingend ist, sich mit dem historischen Wissen im Umgang mit dem staatlichen und wissenschaftlichen Zugriff auf das Prostitutionsgewerbe auseinanderzusetzen. Entsprechend könnte das Buch ein Referenzpunkt für jede sein, die sich mit dem Zusammenhang von Staat, Ehe und Sexualität befasst.
Rebecca Mörgen, hsozkult.de, 19.10.2017.
Der Autor hat eine profunde und zugleich äußerst kompakte Studie zur Bordell-Politik erarbeitet, die ihren Lesern eine seltene Fülle von Material bieten kann. Dabei verliert der Autor nie das Ganze seiner Untersuchung aus dem Blick, die die Prostitution in ihrer historischen Dimension in Verbindung mit ihrer Gegenwart zu bringen vermag [...]
Richard Utz, socialnet.de, 27.03.2018.