Situation und Affekt

  • 1. Auflage
  • Erscheinungsdatum: 04.09.2020
  • broschiert
  • 180 Seiten
  • 22.2 x 14 cm
  • ISBN 978-3-95832-231-8
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Beschreibung


Der affective turn der Kulturwissenschaften hat auch die Soziologie erfasst. Insbesondere die empirische Untersuchung sozialer Affizierungen stößt auf breites Interesse, verspricht sie doch, neue Forschungsfelder zu erschließen und zugleich im Fach verbreitete Vorannahmen grundlegend in Frage zu stellen. Hierfür wird mangels soziologischer Alternativen insbesondere auf philosophisches Theorievokabular zurückgegriffen, das jedoch spezifisch soziologischen Frage- und Problemstellungen nur unzureichend Rechnung tragen kann.
Die vorliegende Untersuchung möchte affekttheoretische Kerngedanken aus einer dezidiert soziologischen Perspektive theoretisch integrieren. Als zentrale Anschlussstelle wird der Begriff der Situation im Verständnis des methodologischen Situationismus identifiziert: Wie in den Affekttheorien werden auch in situationistischen Soziologien Prozesse fokussiert, die sich zwischen den an ihnen beteiligten Körpern abspielen.

Basil Wiesse


Basil Wiesse ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Soziologie der KU Eichstätt-Ingolstadt. Seine Interessenschwerpunkte sind ethnomethodologische Theoriebildung und die qualitative Erschließung digitaler Praxisfelder. Er erarbeitet zurzeit ein Forschungsprojekt zu situationskonstituierenden Praktiken in informationstechnologischen Sicherheitskontexten.

Pressestimmen


Ein Verdienst des Buches ist, dass es mit Blick auf die soziale Situation durchaus Anschlussstellen für affektinteressierte Forschungsansätze aufzeigt und dabei durch eine Fülle an Sozialtheorien führt.
Käthe von Bose, Soziopolis, 10.08.21
Wiesses theoretische Auseinandersetzungen mit situationistischen Ansätzen und speziell deren Verständnissen, die über face-to-face-Interaktionen hinausgehen, [können] sicherlich als ein Gewinn für die soziologische Affektforschung angesehen werden. Seine Erörterungen dienen daher als theoretische Anhaltspunkte, um das relationale Affektkonzept, das zunehmend Bedeutung in der Soziologie gewinnt, mit den Werkzeugen und Begriffen ihrer Disziplin fruchtbar zu machen.
Elgen Sauerborn, Soziologische Revue 2021; 44(3).