Über den Krieg

Stationen der Kriegsgeschichte im Spiegel ihrer theoretischen Reflexion

  • Erscheinungsdatum: 01.10.2014
  • Paperback
  • 294 Seiten
  • Fadenheftung
  • 22.2 x 14 cm
  • ISBN 978-3-934730-54-0
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Beschreibung


Die Friedenshoffnungen nach dem Ende des Ost-West-Konflikts währten nur kurze Zeit: Die Kriege im Kaukasus, auf dem Balkan, in Afghanistan, Afrika und Südostasien zeigen überdeutlich, daß mit dem Ende des 20. Jahrhunderts nicht das Zeitalter der Kriege, sondern allenfalls das der zwischenstaatlichen Kriege zu Ende gegangen ist.

Der Krieg wechselt, einem Chamäleon gleich, nur seine Erscheinungsform. Die meisten der gegenwärtig geführten Kriege sind innergesellschaftliche und transnationale Auseinandersetzungen, in denen reguläre Armeen - wenn überhaupt - nur noch ein Akteur unter anderen sind. Mit einemmal wird in seiner ganzen Dramatik sichtbar, was sich seit mehreren Jahrzehnten angekündigt hatte: die Entstaatlichung des Krieges.

Herfried Münkler


Herfried Münkler
Herfried Münkler, geb. 1951 in Friedberg/Hessen; Studium der Politikwissenschaft, Germanistik und Philosophie in Frankfurt am Main; 1981 Promotion zum Dr. phil., 1987 Habilitation. Seit 1992 Professur für Theorie der Politik an der Humboldt-Universität zu Berlin; Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.

Pressestimmen


Das Buch dokumentiert, daß Münkler zu den eindrucksvollsten und genauesten Protagonisten dieser Entwicklung gehört und die sozialwissenschaftliche Theorie des Krieges nicht nur auf dem akademischen Forum etwas zu sagen hat, sondern von unmittelbarer Bedeutung für die öffentliche Debatte ist- vor allem, wenn man so souverän und genau die Sachverhalte auf den Punkt zu bringen und klar zu schreiben vermag wie Münkler.(...) Münklers Untersuchungen zogen mich als Leser nicht zuletzt deshalb in Bann, weil der größere Teil der Studien lange vor dem 11. September abgeschlossen worden ist und seine analytische Klarheit und theoretische Kraft an diesem Ereignis sich bewährt.
Trutz von Trotha, Soziologische Revue Jg. 27 (2004).
Auch das vorliegende Werk reiht sich in eine lange Liste von Publikationen ein. Und dennoch ragt es ob seiner Einzigartikgeit aus vielerlei Gründen aus dieser Masse hervor.(...) In den ersten acht Kapiteln werden also hervorragende Analysen über die erwähnten Denker des Krieges vorgenommen.
A. Stupka, Österreichische Militärische Zeitschrift ÖMZ, 1/2004.
Herfried Münklers Leistung und Verdienst ist es, kriegstheoretische Schriften, allen voran diejenigen des Carl von Clausewitz, zur übergreifenden Theoriebildung aufbereitet und für die historische Analyse fruchtbar gemacht zu haben.
Heinrich Lang, Militär und Gesellschaft in der Frühen Neuzeit 7(2003) Heft 2.
[...] the chapters on Fichte, Schmitt and Mao make innovative contributions to the debate on the rationality and ideolgoy of war. The chapters devoted to the philosophy of war in the 21st century are pioneering.
J. Peter Burgess, Journal of Peace Research vol. 40, no. 4 (July 2003).
Dass die abstrakte Beschäftigung mit dem eigentlich »unsagbaren« Geschehen des Krieges in Münklers Buch so erkenntnisfördernd werden kann, liegt sowohl an seiner differenzierten Argumentation als auch an der Klarheit der Sprache, die in der deutschen Wissenschaftsprosa noch immer keine Selbstverständlichkeit ist.
Markus Bauer, literaturkritik, Ausgabe 07, Juni 2003.
Es ist besonders hervorzuheben, dass Münkler einen ganz wesentlichen Beitrag zu einer verbesserten Clausewitz-Interpretation leistet. Er stellt nämlich auch die weitere Entwicklung von Clausewitz' Denken in engsten Zusammenhang mit dessen politischem Denken. (...) Münkler präsentiert sich in den beiden letzten Beiträgen noch einmal als brillanter Analytiker. (...) Sehr beeindruckend und äußerst bedenkenswert sind seine Ausführungen zu der Frage, ob militärische Interventionen zum Schutz von Menschenrechten Sinn machen. (...) Münklers Buch vermittelt zahlreiche Anregungen, un im diesem Sinne weiter zu denken. Ein größeres Lob lässt sich wohl kaum aussprechen. Sein souveränder Umgang mit theoretischen Entwürfen der Vergangenheit ist zudem nicht nur bewundernswert, sondern lässt dieses Buch sogar zur Pflichtlektüre für alle fachlich interessierten Historiker werden.
Stig Förster, Neue Politische Literatur (Heft 1/03).
»(...) In seiner überaus lohnenswerten Aufsatzsammlung »Über den Krieg« erinnert Herfried Münkler daran, dass Schmitt die moralische Entwertung eines Krieges Kriegsgegners streng verurteilte. Im Falle einer »absoluten Feindschaft« sah er die wichtigste Spielregel des Krieges verletzt, die dem »iustus hostis« eine eigene Würde und Position auf Augenhöhe zugesteht. Für einen Präventivschlag gegen eine 'Achse des Bösen' hätte Schmitt demnach nicht viel übrig gehabt.
Jan Engelmann, TAZ, 4.2.2003.
Auch Münkler kann kein Patentrezept für den richtigen Umgang mit diesen neuen Gefahren anbieten. Aber seine in glasklarer Prosa formulierte Diagnose legt eine Grundlage für intelligente Therapievorschläge. (...) Die Aufsatz- und Vortragssammlung sei all jenen Lesern empfohlen, die sich bis zu den Quellen der Kriegstheorie - von Thukydides über Macchiavelli bis Raymond Aron und Samuel Huntington - weiterarbeiten wollen.
Michael Mertes, Rheinischer Merkur, 30.01.2003.
Herfried Münkler, Ordinarius für die Theorie der Politik an der Berliner Humboldt-Universität, ist einer der wenigen Autoren, denen es um eine zeitgemäße Theorie des Krieges zu tun ist. Als viele sich noch in Friedensillusionen ergingen, studierte Münkler bereits die Klassiker der Kriegstheorie: Thukydides, Machiavelli, Fichte, Friedrich Engels, Carl Schmitt und immer wieder Clausewitz. Die wichtigsten Aufsätze, Vorträge und Essays der letzten fünfzehn Jahre liegen nunmehr […] gesammelt vor. Sie dokumentieren eine Entwicklung, die vom Krieg der Condottieri, der Massenheere und Partisanen bis zum gegenwärtigen Krieg der Marodeure und Bombenleger führt.
Wolfgang Sofsky, Neue Zürcher Zeitung, 8. Oktober 2002.
Der Krieg im Zeitalter der Globalisierung: Münklers »instruktive und inspirierende Studie« ist ungemein anregend, weil sie nicht anklagt, sondern analytisch seziert.
Tages-Anzeiger, 7. Oktober 2002.
Eine Sammlung von nachdenklichen und anregenden Essays über das Wesen des Kriegs.
Hew Strachan, Süddeutsche Zeitung, 9. Oktober 2002.
Für die Debatte über den zweiten Golfkrieg, erst recht für die Kriege in Bosnien und im Kosovo, gab es in der deutschen Öffentlichkeit keine brauchbaren politisch-ethischen Begriffswerkzeuge. Herfried Münkler hat sich zum Ziel gesetzt, dem abzuhelfen. Er ruft uns die lange Tradition des Nachdenkens über den Krieg - von Thukydides über Machiavelli und Clausewitz bis zu Carl Schmitt - wieder in Erinnerung. Und er versucht die neuen Formen privatisierter Gewalt zu begreifen, die in den jüngsten Bürgerkriegen und im internationalen Terrorismus sichtbar werden. Wer verstehen will, in welcher Welt wir leben, kommt an Münklers Reflexionen Über den Krieg nicht vorbei.
Ulrich Teiner, WDR-Büchermagazin, 20. Oktober 2002.
[…] hat sich Münkler endgültig in die erste Reihe der deutschen Militärwissenschaft geschrieben.
Hans-Martin Lohmann, Die Zeit, Literaturbeilage, Oktober 2002.