Das Rechtssubjekt und sein Bildungsroman

Ein Beitrag zur Kulturgeschichte des Privatrechts im 19. Jahrhundert

  • broschiert
  • Sprache des Textes: Deutsch
  • Erschienen am 26.04.2024
  • 384 Seiten
  • 22,2 cm x 14,0 cm
  • 1. Auflage 2024
  • ISBN 978-3-95832-362-9
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Beschreibung


Das deutsche Privatrecht des 19. Jahrhunderts nahm, gerichtet gegen eine vermeintlich instabile und deshalb gefährliche Gesellschaft, die vom Wunsch nach Einheit geprägte Perspektive des Staates ein. In fataler Weise blockierte es so die Selbstorganisation des Rechts und unterminierte die sozialen Voraussetzungen freier Rechtssubjektivität sowie der Demokratie.

Karl-Heinz Ladeur entfaltet diesen Gedanken im Vergleich mit den anglo-amerikanischen und französischen Privatrechtstraditionen. Deren Sinn für die Gesellschaft als Ort der Wissensgenerierung und als praktischer Handlungskontext konnte dem Prozesscharakter des Rechts besser gerecht werden. In Deutschland hingegen, so die überraschende These, wurde der Bildungsroman zur Reflexionsform des »Rechts als Kultur« und zum Medium der Selbstentwicklung des Rechtssubjekts. Dies auch, weil die Option eines an Hegels Begriff orientierten Möglichkeitsdenkens ignoriert wurde, dessen nachhaltige Relevanz das Buch aufzeigt.

Karl-Heinz Ladeur


Karl-Heinz Ladeur

Karl-Heinz Ladeur ist em. Professor für Öffentliches Recht, Rechtstheorie und Medienrecht an der Universität Hamburg (aktiv 1994–2008). Bei Velbrück Wissenschaft erschienen: Die Textualität des Rechts. Zur poststrukturalistischen Kritik des Rechts (2015).