Die demokratische Bedeutung des kollektiven Arbeitsrechts

Der Arbeitskampf zwischen Zivilrechtsund Grundrechtedogmatik

  • erschienen:01.02.2023
  • broschiert
  • 22,2 cm x 14,0 cm
  • 1. Auflage 2023
  • Sprache des Textes: Deutsch
  • 276 Seiten
  • ISBN 978-3-95832-330-8
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Beschreibung


Marie Diekmanns Untersuchung legt die Grenzen des etablierten Rechts offen: Die Strukturveränderungen von Arbeit und Wirtschaft drohen den mühsam erkämpften normativen Fortschritt sogleich wieder zu unterlaufen und machen eine Neuausrichtung der rechtlichen Dogmatik erforderlich.

Die Autorin hat anhand kontextualisierter Fallstudien zum Verhältnis von Demokratie, Arbeit und Recht, eine normative Lesart des Rechts entwickelt, die ein emphatisches Demokratieverständnis impliziert. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf historische Kontingenzen der Rechtsentwicklung seit der NS-Zeit gelegt. Es zeigt sich, wie das Eigentumsrecht nutzbar gemacht wurde für die Abwehr wirtschaftsdemokratischer Auslegungen und legt Parallelen zwischen dem Umgang mit der eigenen Geschichte der Rechtsanwender:innen und der deutschen Geschichte offen, wie sie im Recht rezipiert wird. Gleichzeitig wird eine progressive Entwicklung des Rechts nachgezeichnet. Mit der Grundrechtefundierung des Streiks gelang beispielsweise die Integration einer ursprünglich gegen das Recht gerichteten subalternen Praxis in das System der Grund und Menschenrechte. Über die Figur der Koalitionsfreiheit werden ökonomische und soziale Ungleichheit im Recht anerkannt sowie die Frage diskutiert, welche Aufgabe dem Recht dabei zukommt, ob und inwieweit das Recht hier entgegenwirken und soziale Gerechtigkeit schaffen muss.

Marie Diekmann


Marie Diekmann

Marie Diekmann studierte Politik und Rechtswissenschaft in Nancy und Frankfurt am Main. Sie war Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Frankfurter Institut für Sozialforschung sowie an der Goethe-Universität. Zurzeit ist sie Referendarin am Landgericht Frankfurt.