Nur wir haben überlebt

Holocaust in der Ukraine, Zeugnisse und Dokumente

  • 2. Auflage 2016
  • broschiert
  • 580 Seiten
  • 23.7 x 16 cm
  • ISBN 978-3-943941-64-7
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Beschreibung


Boris Zabarko, selbst Uberlebender des Ghettos von Schargorod hat 86 ergreifende und erschütternde Berichte von Uberlebenden der Ghettos in der Ukraine gesammelt. In jedem der Berichte schwingt die Trauer und Klage mit: »Nur wir haben überlebt«. Als Kinder oder Jugendliche wurden sie Zeugen, wie ihre Eltern, Geschwister und alle Familienangehörigen ermordet wurden. In ihren Berichten sagen sie: »Vielleicht erscheint dem einen oder anderen mein Bericht wie eine Aufzählung trockener Tatsachen, aber für mich sind das die Meilensteine meiner hungrigen, zertretenen Kindheit.« »Als ich ein Kind war, habe ich von einem Stück Brot und von der Freiheit geträumt. Ich träumte davon, eine echte Puppe im Arm zu halten. Aber mein Traum wurde nicht wahr.« Die Berichte enthalten Schilderungen der grausamen Morde. Sie zeugen aber auch vom übermächtigen Uberlebenswillen der Kinder. »Mutter hielt mich ganz fest, drückte mich an sich und sagte: Wenn wir sterben, dann zusammen, damit du nicht leiden musst. Aber ich riss mich los, sprang durchs Fenster in den Garten und entkam.« Der Leser erhält Informationen über die Schwierigkeiten der Flucht, des Untertauchens und der Rettung durch Menschen, die ihr Leben und das Leben ihrer Familien riskierten, um diese gejagten, gequälten und verzweifelten Juden zu retten, und sei es nur für eine Nacht. Die mahnende Erinnerung ist die Triebfeder für diese Zeitzeugenberichte. »Möge meine Erzählung dem ewigen und leuchtenden Andenken an die unschuldigen Opfer dienen, die in den Gräbern ruhen. Natürlich lässt sich damit die tiefe Traurigkeit nicht heilen, die für immer in unserem Gedächtnis, in unseren Herzen wohnen wird.«

Auch als E-Book auf allen gängigen Plattformen verfügbar.

Boris Zabarko


Boris Zabarko

Boris Zabarko, Dr. phil., geboren 1935, lebt in Kiew, ehemaliger Häftling des Ghettos von Schargorod, Studium an der Universität von Czernowitz, Doktorand am Institut für Geschichte der Akademie der Wissenschaft der Ukraine (Kiew), 1971 Promotion, 1969-1988 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichte, 1971-1991 Mitglied der sowjetisch-deutschen (DDR) Historikerkommission, 1989-2002 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Weltwirtschaft und internationale Beziehungen der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine, seit 1998 Direktor des Instituts für Sozialarbeiter und Gemeindehelfer, seit 2004 Präsident der ukrainischen Vereinigung jüdischer ehemaliger Häftlinge der Ghettos und nationalsozialistischer Konzentrationslager. Im März 2022 musste er infolge des russischen Überfalls auf die Ukraine aus Kiew fliehen und hält sich seitdem in Deutschland auf.

Zabarko ist Autor von mehr als 200 Büchern und Artikeln, veröffentlicht u.a. in Deutschland, Israel, Österreich, Russland, der Tschechoslowakei, der Ukraine und Ungarn.

Pressestimmen


Dem Kölner Ehepaar Werner (86) und Margret Müller (83), noch während des Krieges geboren, ließ die mangelnde Aufarbeitung der Nazizeit keine Ruhe. [...] Sieben mal reisten sie in die Ukraine, angetrieben auch von der Angst, die betagten Überlebenden nicht mehr rechtzeitig befragen zu können. Hieraus entstanden in den kommenden 25 Jahren ihre gemeinsamen wissenschaftlichen Werke.
Roland Kaufhold, hagalil.com, 16.06.2022.